Sonntag, 16. Januar 2011

Standing Ovations bei den Schwazze Kääls...

Hallo leev Jecke,

was für ein Wochenende!

Die Session hat Fahrt aufgenommen und die Stimmung in den Sälen ist fantastisch. Los ging es am Freitag (wie bereits angekündigt) mit der 5. Kaschemmesitzung in Köln-Zollstock, einer Wohltätigkeitsveranstaltung zu Gunsten des Fördervereins für krebskranke Kinder e.V. Köln. In der Gaststätte "Op dr Eck" eröffnete der bekannte Moderator Larry G. Rieger pünktlich um 19.00 Uhr den stimmungsvollen Abend und kündigte als erste Nummer Dä Tuppes vum Land an. Als Eisbrecher aufzutreten ist nicht immer eine dankbare Aufgabe, doch hier hatte ich das Publikum von der ersten Sekunde auf meiner Seite. Die Jecken waren herrlich kostümiert, bestens gelaunt und ließen mich nicht ohne Zugabe sowie meinen Sessionshit "Maach et hück" von der Bühne bzw. vom Stuhl...denn da stand ich ganz zum Schluss :-) Eine super Veranstaltung...und eine tolle Idee: Künstler helfen Kindern und haben selbst den größten Spaß dabei.

Nur eine halbe Stunde später stand ich auf einer Bühne ganz anderen Ausmaßes, nämlich im Großen Festsaal des Kölner Sartory im Rahmen der Jubiläumsprunksitzung der KG Schwazze Kääls e.V. von 1956. Knapp 1.500 (in Worten: eintausendfünfhundert) Besucher im Saal und ich op dr Bühn. Das war so ein Auftritt von der Sorte, die man fest ins Herz schließt und wahrscheinlich bis zum Ende seiner Tage nicht mehr vergisst. Ich fühlte mich auch hier von der ersten Sekunde an pudelwohl und es war gigantisch, wie das Publikum mitging. Auch wenn ich es gerne versuchen würde...aber man kann es nicht in Worte fassen, was in einem Redner abläuft, wenn sich ein solcher Saal von den Stühlen erhebt, dir "standing ovations" zollt und Zugabe brüllt. Es ist, als würde der Saal donnern...Gänsehaut pur. Ich habe mir umgehend das Sitzungsplakat besorgt, welches bei mir zu Hause einen Ehrenplatz bekommen wird. Es ist gerade für einen Nachwuchsredner wie mich eine irre Geschichte, wenn man mit Bläck Fööss, Höhner, Brings, Guido Cantz, De Boore und Mark Metzger auf demselben Plakat steht. Herzlichen Dank an den Literaten der KG und an Peter Hoss von der Agentur Rheinland-Gastspiele, für diesen Wahnsinnsauftritt.

An dieser Stelle möchte ich auch meinem Freund und Fahrer Jörn Garten herzlich danken, denn ohne ihn wäre die Session nur halb so entspannt. Die Parkplatzsituation in der Kölner Innenstadt zum Beispiel, ist manchmal alles andere als lustig und da ist es wie ein Lottogewinn, wenn man als aktiver Karnevalist nur aus dem Auto springen muss und sich auf den nächsten Auftritt vorbereiten kann. Ohne Jörn hätte ich es am Freitag jedenfalls nicht geschafft, pünktlich im Sartory zu sein. Und wenn, dann wahrscheinlich nur mit Parkknolle und Abschleppdienst.

Eine ähnliche Parkplatzsituation erlebten wir am Samstag, in der St.-Apern-Straße in Köln, als wir bei der Kolping-Benefiz-Karnevalssitzung im Kolpinghaus International vorfuhren. Weit und breit kein Parkplatz...also hüpfte ich rasch aus dem Wagen und Jörn kümmerte sich um den Rest. Einen freien Parkplatz fand er dann wenig später in der Tiefgarage der Hofburg des Kölner Dreigestirns im Hotel Pullmann Cologne. Als wir nach dem Auftritt das Ticket bezahlten, dachte ich, wir hier hätten Vollpension gebucht :-)

Doch das war die Kolpingsitzung auf jeden Fall wert, wo ich fast 25 Minuten auf der Bühne stand. Das sind Veranstaltungen, bei denen ich mich einfach wohlfühle und richtig Spaß habe. Kurz vor mir traten die 2 Schlawiner und Willibert Pauels "Ne Bergische Jung" auf. Unmittelbar nach meinem Auftritt, dann der Höhepunkt einer jeden Sitzung: der Einzug des Kölner Dreigestirns! Auch hierbei habe ich jedes Mal Gänsehaut. Es kann nichts größeres geben, als einmol in Prinz en Kölle zo sin.

Das man aber nicht nur in Kölle richtig feiern kann, bewieß der restliche Abend. Anschließend ging es nämlich zum Club Gemötlichkeit 1901 e.V. nach Asbach im Westerwald, wo im dortigen Bürgerhaus die traditionelle Bürgersitzung stattfand. Ein herrliches Bühnenbild mit viel rot und weiß, gut gelaunte Jecken im Saal und ein sehr nettes Prinzenpaar. Ist man als Redner häufig eine gewisse Geräuschkulisse gewohnt, war es hier (zunächst) mucksmäuschenstill im Saal...fast wie im Theater. Das Publikum folgte jeder Pointe und ich hatte den Eindruck, die haben mein Programm regelrecht genossen. Sie ließen sich jedenfalls rasch begeistern. Zugabe und Schunkeleinlage on top - liebe Asbacher...es war richtig schön bei Euch und ich komme gerne wieder.

Und dann hieß es noch mal richtig arbeiten...bei der KG "Mir komme met" in Bockeroth & Düferoth, einem Ortsteil von Königswinter im schönen Siebengebirge. Bei der Prunksitzung im Saal "Op de Hüh" kochte bereits die Stimmung und die Jecken feierten ausgelassen zu den Klängen der örtlichen Feuerwehrkapelle, die ein schmissiges Repertoire in dr Saal deute. Bei so was kriegt man als Redner schon immer leicht feuchte Hände, denn es ist nicht immer gewährleistet, dass man den Saal noch mal ruhig kriegt. Doch hier waren meine Befürchtungen völlig unbegründet, denn das Publikum verstand es nicht nur zu feiern, sondern auch einem Redner Gehör zu schenken. Von Pointe zu Pointe baute sich eine fantastische Atmosphähre auf, die auch hier in "standing ovations" und einer dicken Zugabe endete. In einem solchen Saal, weißt du, warum du das ganze Jahr so viel Zeit in dieses Hobbie steckst.

Wenn es am kommenden Mittwoch bei der ZDF-Mädchensitzung "Mer loss dr Dom en Kölle" auch so läuft...nicht auszudenken :-)

Doch heute gehe ich erst einmal selbst auf eine Sitzung...und zwar gemeinsam mit Frau und Töchterchen auf die Kindersitzung der KG Närrische Oberberger 1893 e.V. in Engelskirchen. Darauf freue ich mich!

Jecke Grüße

Euer Tuppes