die letzten Auftritte der Session 2010/2011 standen unter dem Motto "Großes Finale einer gigantischen Session". Ähnlich wie bei einem Feuerwerk, wie die "Kölner Lichter" , stand ich einerseits noch ganz unter dem Eindruck, des bis dahin Erlebten und durfte mich andererseits eines irren Spektakels erfreuen, welches den grandiosen Schlußpunkt hinter meine persönliche Session setzte.
Weiberfastnacht: Los ging es bei der KG Fidele Möhnen Lannesdorf 1935 e.V. in Bad Godesberg mit der traditionellen Weiberfastnachtsitzung, wo im Dorfsaal "Alte Bauernschänke" bereits am frühen Nachmittag eine tolle Stimmung herrschte. Von dort ging es zur KG "Löstige Geselle" e.V. nach Bad Honnef, wo sich im Hotel Seminaris die jecken Wiever eingefunden hatten, um "ihre" Sitzung zu feiern. Auf unserem Weg von Bad Godesberg nach Bad Honnef, führte uns das Navi nicht etwa über die Bonner Autobahnbrücke, sondern schnurstracks zur Autofähre "Honnef-Rolandseck". Das nenne ich mal eine "skurrile Situation"...da stehst Du auf einem Schiff und hetzt zum nächsten Auftritt...das gab es bislang noch nie. Dieser kleine Ausflug über den Rhein war jedenfalls sehr schön und ich hoffe, dass wir nach Karneval dazu nochmals in aller Ruhe Gelegenheit haben werden. In Bad Honnef gab es dann quasi eine zeitliche Punktlandung...raus aus dem Auto, rein ins Foyer, Klamotten beim Literaten treuhänderisch in die Ecke geschmissen, Jacke an, Mütze op...un rin in dr Saal. Erneut durfte ich einen wunderbaren Auftritt genießen...die Region Siebengebirge ist für Redner wirklich toll...stets aufmerksames und begeisterungsfähiges Publikum...ich sage nur: RHEINBREITBACH :-)
Karnevalsfreitag: Am frühen Nachmittag führte mich mein Weg zunächst nach Rösrath-Forsbach zur traditionellen Karnevalsfeier des Seniorenclubs der Evangelischen Kirchengemeinde Forsbach. Eine kleine, aber gemütliche Veranstaltung, bei der alle, die zum Programm beitragen, ohne Gage auftreten. Hier in Forsbach habe ich u.a. vor etlichen Jahren mit der Büttenrednerei angefangen und komme seitdem jedes Jahr wieder, bleibe auf eine Tasse Kaffee und trage zur Erheiterung der Senioren bei. Zurück zu den Wurzeln sozusagen...Termine dieser Art sind mir nach wie vor wichtig und es bedarf keiner großartigen Absprachen mehr...man sagt einfach: bis nächstes Jahr und freut sich, dann wieder dabei sein zu dürfen. Am Abend ging es zur Großen Kostümsitzung der KG Blomekörfge 1867 e.V., der ältesten Familiengesellschaft im Kölner Karneval, in den Ostermannsaal im Sartory. Ein traumhaftes Bühnenbild und ein Elferrat aus kölschen Originalen, wie Tünnes un Schäl oder Hänneschen un Bärbelchen sowie als Saalkapelle das Orchester Helmut Blödgen...da konnte gar nix schiefgehen. Dat wor einfach klasse un dr Saal stund Kopp. Gerne wäre ich noch geblieben, aber auch an diesem Abend lagen die Termine zeitlich (und Gott sei Dank auch räumlich) eng beinander. Und so stand ich nur wenige Minuten später schon wieder in Köln-Mauenheim auf der Bühne, wo der Gesellschaftskreis St. Qurinius mit einem tollen Programm seine Pfarrsitzung feierte. Die Kölner Pfarrsitzungen sind mir ans Herz gewachsen, denn hier lebt der kölsche Fastelovend in besonderer Weise. Es gibt Pfarrsitzungen, bei denen man die Eintrittskarten gar nicht auf normalem Wege erwerben kann, sondern wo diese von Generation zu Generation vererbt werden. Glücklich, wer eine solche Eintrittskarte hat...oder dort auf der Bühne stehen darf :-)
Karnevalssamstag: Ein Kaliber ganz anderer Art hatte ich an diesem Abend vor der Brust, nämlich die Prunksitzung der KG Närrische Oberberger e.V. im riesigen Festzelt von Engelskirchen. In dieser KG bin ich seit frühester Jugend Mitglied und habe ca. 13 Jahre als Kassierer auch Vorstandsarbeit geleistet. Auf der Bühne im Festzelt stand ich bis dato aber noch nie. In einem sehenswerten Sitzungsprogramm mit "De Räuber", "Brings", "Klaus und Willi", "Wicky Junggeburth", "Kölsch-Fraktion" sowie der Tanzgruppe "Original Kölsch Hännes´chen", fungierte "Dä Tuppes vum Land" quasi als Eisbrecher und hatte ein Heimspiel!
Danach ging es sofort nach Siegburg in die Rhein-Sieg-Halle zur Kostümsitzung der Siegburger Funken Blau-Weiss von 1859 e.V. Die Rhein-Sieg-Halle ist ein wahres Schatzkästchen und ein Traum für jeden Redner, die Siegburger dürfen auf diese Halle, aber auch auf ihr tolles Publikum, zu Recht stolz sein. Bin übrigens sehr froh, dass ich noch rasch das Thema "Plagiats-Affäre" mit Herrn zu Guttenberg ins Programm aufgenommen habe :-)...meine Rede lebt ja auch wesentlich von der Aktualität.
Eine Sternstunde durfte ich dann auch noch kurz darauf im Kölner Pullmann Hotel erleben, bei der Sitzung der Fidele Kölner KG e.V., wo meine Reimrede regelrecht gefeiert wurde. Ich bin Sitzungspräsident Dieter Schreiber zu großem Dank verpflichtet, der mir bereits vor drei Jahren einen Platz in seiner Sitzung reservierte und meinen Weg positiv begleitet hat. Standing ovations in der Hofburg des Kölner Dreigestirns...und das nach einer langen, langen Session. Tuppes-Herz, was willst Du mehr?!
Wenn ich heute Abend im Kölner Brunosaal meinen letzten Auftritt für diese Session absolviere, dann weiß ich, dass es mir schwerfallen wird. Diese Session war gigantisch und ich blicke glücklich zurück, auf eine superjeile Zick.
An dieser Stelle danke ich allen Literaten, die mich auf ihre Sitzungen geholt haben und sage ein herzliches Dankeschön an "mein" Publikum!
DANKE LIEBES PUBLIKUM
Ich wünsche Euch einen wunderschönen Rosenmontag!