Kölle Alaaf you…oder Achterbahnfahrt der Emotionen

Hallo leev Jecke,

mit „Kölle Alaaf you oder Achterbahnfahrt der Emotionen“ lässt sich das vergangene Wochenende wohl am treffendsten beschreiben.

Am Freitag schien es so, als würden meine Stimme und ich ab sofort getrennte Wege gehen. Das Wort „Stimmabgabe“ bekam für mich eine völlig neue Bedeutung. Statt Bühnenauftritt, literweise Salbei- und Minztee, sowie Inhalationen und Antibiotika-Spray. Letzteres schmeckt ekelhaft…hilft aber und gilt als Geheimtipp unter Rednern. Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an die Agentur Alaaaf und Horst Müller, der in rekordverdächtiger Zeit einen „Vertreter“ für Dä Tuppes vum Land organisierte: „Et Rumpelstilzje“ Fritz Schopps …“the godfather of Reimrede himself“. Das ist ungefähr so, als wenn Milivoje Novakovic von Lionel Messie vertreten wird.

Nach 24-stündigem Sprechverbot dann am Samstag erneuter Anlauf beim Heimspiel der KKL-Kostümsitzung im Dorfgemeinschaftshaus DöStiBu. Das Karnevals-Komitee-Leppestraße gehört seit Jahrzehnten zu DEN Attraktionen im Engelskirchener Rosenmontagszug und ist bekannt für überschwänglichen, bunten und fröhlichen Karneval. Unvergesslich ist der große Mississippi-Dampfer, der einst ganz Engelskirchen in Erstaunen versetzte. Wenn man ein Heimspiel hat, möchte man natürlich unter Beweis stellen, dass man zu Recht auf den großen Kölner Bühnen unterwegs ist und selbige regelmäßig abreißt. Da steht man unter einer gewissen Anspannung, denn man guckt in den Saal und entdeckt viele bekannte Gesichter. Heiserkeit und Anspannung sind aber in Sekundenbruchteilen vergessen, wenn man merkt, dass einem der Saal zu Füßen liegt und die Jecken sich köstlich amüsieren. Inklusive Sitzungspräsident Heinz Scherer und dem netten weiblichen Elferrat…wenn man bedenkt, was sonst auf der Bühne so hinter einem sitzt :-). Standing ovations, Zugabe und ein völlig begeistertes Publikum…Büttenrednerherz, was willst du mehr?!

De Lück bei dr KKL han Spass...

Zwischen Tür und Angel dann ein kurzes, aber herzliches Zusammentreffen mit Kai Gissinger vom Ründerother Karnevalsverein, der mir noch rasch den diesjährigen Sessionsorden überreicht. Kai ist ein alter Weggefährte und ein absoluter Karnevalsjeck. Als Prinzenführer lotst er die Ründerother Tollitäten durch die Säle und sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Über den Orden habe ich mich sehr gefreut…vielen Dank lieber Kai.

Anschließend im Tiefflug zur Prunksitzung der Großen Wesselinger Karnevalsgesellschaft 1896 e.V. während der Fahrt Emser-Pastillen und das bereits erwähnte Spray…Stimme scheint zu halten. In Wesseling wurde unter dem Motto „Copacabana am Rhing“ ein ausgelassenes Fest gefeiert. Passend zum Motto hatte man die Kronenbuschhalle perfekt in Szene gesetzt und für farbenprächtige Dekoration gesorgt. So macht Karneval Spaß…es gibt nicht viele Säle, die so wunderbar geschmückt sind, mit Ausnahme bei meinen Freunden in Rheinbreitbach.

Auch in Wesseling stand der Saal Kopf und ich nur wenig später bei der Großen Sülz-Klettenberger von 1928 e.V. im Hotel Pullmann, der Hofburg des Kölner Dreigestirns, auf der Bühne. Obwohl die „Rabaue“ den Saal ordentlich aufgemischt hatten, gelang es mir in Windeseile, die Jecken zu fesseln und es wurde mucksmäuschenstill. Die Pointen saßen und so durfte ich mich auch hier mit standing ovations vom Publikum verabschieden.

Anschließend ging es umgehend in die Wolkenburg zum Kölner Husaren-Korps von 1972 e.V. unter der Leitung von Präsident Peter Klein, zur Großen Prunk- und Kostümsitzung. Tolles Publikum, toller Saal…Kölle Alaaf you!

Ein besonderes Dankeschön geht an meine Frau Andrea, die am Samstag den anstrengenden Job des Fahrers und Fotografen übernommen hat. Sie hat fantastische Bilder geschossen…einige davon präsentiere ich hier im Blog, andere werden nach der Session in einer neuen Slideshow auf meiner Homepage zu sehen sein.

Samstag spät ins Bett gekommen, dafür Sonntag früh wieder raus. Frühschoppen im Schatten der Lanxess-Arena bei der IG Deutzer Dienstagszug gegr. 1970 e.V. in der Aula des Gymnasiums Thusneldastraße. Hier traf ich u.a. das amtierende Kölner Kinderdreigestirn, die ihr Sessionsmottolied „Jedem Jeck sing Pappnas“ gekonnt und charmant vortrugen und mir anschließend die gleichnamige CD schenkten. Prädikat: sehr empfehlenswert!

Der Sonntag begann, wie der Samstag endete…Begeisterung pur. Anschließend kurze Mittagspause im Brauhaus Peters im Herzen der Kölner Altstadt. Doch statt Kölsch, gab es für mich heißen Tee mit Zitrone…manchmal kann das Leben hart sein. Aber was tut man nicht alles für seine Stimme. Kurz danach dann rüber ins Braushaus Sion zur Kostümsitzung der „Junge un Mädcher vum Aldermaat“ und weiter zur Damensitzung der KG Wupperveilchen 1925 e.V. in die Stadthalle nach Opladen. Was für eine grandiose Stimmung…ich habe mich sehr wohl gefühlt und musste (durfte) sogar zwei Zugaben geben.

Später am Abend ging es dann zum Abschluss des Wochenendes noch zur Prunksitzung der Mundartfreunde Düsseldorf in den Radschlägersaal der dortigen Rheinterrassen. Ein wunderbarer Auftritt, an dessen Ende mir eine ganz besondere Ehre zuteil wurde: nach einem dreifach herzlichen HELAU, ertönte eigens für Dä Tuppes vum Land ausnahmsweise ein ebenso herzliches „Kölle Alaaf“…und das in Düsseldorf!!! Ob man in Köln ebenso tolerant wäre?! Ich habe mich jedenfalls sehr darüber gefreut und weiß diese Ehre sehr zu schätzen.

Bis die Tage



Euer Tuppes

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