Mittwoch, 17. Februar 2010

Dat wor et…Gedanken zum Aschermittwoch


Es ist Veilchendienstag um die Mittagszeit, als ich es zum ersten Mal in diesem Jahr zu einem Spaziergang am Looper Stausee schaffe. In den letzten Wochen war dazu einfach keine Zeit. Eine wunderbare Winterlandschaft, blauer Himmel und Sonnenschein inklusive, empfängt mich und versüßt mir den Abschied vom Fastelovend.

Ob ich denn froh darüber sei, wenn endlich Aschermittwoch ist, wurde ich in den letzten Tagen häufig gefragt. „Ja und nein“, habe ich geantwortet. Ich blicke zurück auf meine bislang mit Abstand erfolgreichste Session als Büttenredner. In den letzten Wochen wurde ich in den Sälen von einer Welle der Begeisterung getragen, zwei Fernsehauftritte in WDR und ZDF waren das Sahnehäubchen oben drauf.

Das erste Vorsprechcasting war bereits am 31. August des letzten Jahres, dann kamen die Vorstellabende und im November die Sessionseröffnungen und Proklamationen. Seit Anfang Januar war ich „on the road“ und unterwegs von einem Saal zum nächsten. Viele wunderbare Eindrücke und Erlebnisse wollen verarbeitet und im Gedächtnis archiviert werden. Jeder einzelne Orden, der mir in dieser Session verliehen wurde, erzählt seine eigene kleine Geschichte. Welcher Auftritt denn am schönsten gewesen sei, wollen manche von mir wissen. Eine Frage, die ich absolut nicht beantworten kann. Es soll nicht überheblich klingen, aber es waren alle Veranstaltungen richtig gut und haben mir persönlich viel Freude bereitet. Jeder Saal ist anders, jeder Auftritt somit auch, doch schön waren sie alle. Unterm Strich kann ich sagen, dass lediglich zwei oder drei Auftritte dabei waren, die ich nicht gebraucht hätte, was aber (bei aller Selbstkritik) nicht an mir lag. Alle anderen waren klasse und endeten mit einem begeisterten Publikum sowie einer oder mehreren Zugaben. Standing Ovations waren überdurchschnittlich oft dabei. Von daher fällt es mir schwer, nun einen Haken an diese Session zu machen, mit der ich außerordentlich zufrieden und ja…auch ein wenig stolz auf mich selbst bin. Diese Session zu toppen, wird schwierig, um nicht zu sagen, fast unmöglich. Daher ist es mein erklärtes Ziel für die Session 2010 / 2011: wieder eine tolle Rede abzuliefern und das Niveau zu halten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mir schwirren bereits einige gute Ideen im Kopf herum und ich werde versuchen, den Elan der letzten Tage noch ein wenig mitzunehmen, um neue Texte umzusetzen.

Es ist toll, dass Reimrede entgegen aller anders lautenden Aussagen auch heutzutage noch prima funktioniert und die Jecken in den Sälen ihren Spaß haben. Den größten Spaß hatte jedoch kein anderer, als ich selbst. Es ist herrlich, dieses wunderbare Hobby ausüben zu dürfen und damit so viele Menschen zu erreichen.

Was war das für eine „superjeile Zick“?! Nahezu jeder Auftritt war von Schneefall oder spiegelglatten Straßen begleitet und doch kam ich stets pünktlich und wohlbehalten an. Einmal kam ich sogar zu einem Auftritt und musste feststellen, dass ich gar nicht im Programm stand. Leider konnte oder wollte sich auch die Literatin nicht an unsere Vereinbarung erinnern und so fuhr ich unverrichteter Dinge wieder ab. Ein anderes Mal wurde ich von einer Musikgruppe, die nach mir dran war, während meines Auftrittes permanent gestört, weil die ihre Ausrüstung aufbauten.

Doch welch grandiose Stimmung herrschte allein noch in den letzten Tagen dieser Session: ich sage nur Damensitzung in Windeck-Schladern…es führen tausend Wege nach Rom, aber nur einer nach Schladern und der war auch noch gesperrt. Rasch wurde der Programmablauf umgebaut und somit konnte ich mit dreiviertelstündiger Verspätung doch noch op die Bühn…ich hoffe, der Saal steht noch. Supertolle Atmosphäre auch bei der Kostümsitzung im Düsseldorfer Radschlägersaal bei den Düsseldorfer Mundartfreunden. An das „Helau“ muss man sich als Kölner Redner zwar erst noch gewöhnen, aber das geht besser, als man glaubt. Ach ja…und dann noch die besten Fans der Welt von der KG Rheinbreitbach im Gürzenich von Unkel…einfach nur Hammer. Ich könnte noch von so vielen schönen Erlebnissen berichten und werde das demnächst an dieser Stelle auch noch tun. Daher bitte auch weiterhin meinen Blog aufmerksam verfolgen!

Herzlich bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei allen Programmgestaltern und Sitzungspräsidenten, die den Mut hatten, mich in ihre Sitzungen einzubauen.

Das allerdickste Dankeschön geht an Jörn Garten. Jörn hat mich zu den allermeisten Auftritten begleitet und mich stets pünktlich und vor allem sicher in die Säle gebracht. Wenn es technisch machbar gewesen wäre, hätte er mich auch noch in den Saal „hinein“ gefahren - „Büttenredner Drive In“ quasi. Es hat wieder viel Spaß gemacht, mit Dir unterwegs zu sein, denn es wird nie langweilig. Einmal waren wir so in ein Gespräch vertieft, dass wir glatt die Autobahnabfahrt verpasst haben und nachher ordentlich Gas geben mussten, um dennoch pünktlich beim Auftritt zu sein. Als Abschluss des Abends kehrten wir meistens in einem amerikanischen Schnellrestaurant ein, um dort noch eine Kleinigkeit zu essen und den Abend ausklingen zu lassen. Jörn hat jede Schneeverwehung mit Bravur gemeistert und ist stets angemessen und (zur großen Beruhigung meiner Eltern) besonders sicher gefahren.

Ein Dankeschön geht auch an die Künstleragenturen

Rheingala
Rheinland-Gastspiele
Alaaaf

Danke sage ich auch Wolfgang Nagel und Joachim Wüst,
dem WDR sowie dem ZDF.

Dankeschön, dem leeven Herrjott für das schönste Hobby dieser Welt!

Dankeschön an meine liebe Frau und unser Töchterchen, denn sie mussten in den letzten Wochen oft auf mich verzichten.

Danke auch an Volker Schulze-Schwanebrügger, dem besten Webmaster des Universums.

Ganz herzlich bedanken möchte ich mich natürlich auch bei meinem netten und Begeisterungsfähigen Publikum. Ich werde mir Mühe geben, Euch auch in der kommenden Session mit tollen Pointen und Anekdoten bestens zu unterhalten!

Doch nun freue ich mich darauf, am kommenden Wochenende tatsächlich „NICHT“ unterwegs zu sein, sondern meine freie Zeit ausschließlich meiner Familie zu widmen. Auch freue ich mich darauf, schon bald wieder die Laufschuhe zu schnüren und für die ersten Volksläufe des Frühjahres sowie den Bonner Halbmarathon zu trainieren.

Leev Jecke, et is Äschermittoch…schade…Gott sei Dank.

Euer Tuppes


P.S. Nach der Session, ist vor der Session. Das neue Kölner Motto für 2010 / 2011 lautet: Köln hat was zu beaten.

Denkt mal drüber nach...