Sonntag, 14. Februar 2010

TYPISCH KÖLSCH begeistert ein Millionenpublikum…


Liebe Jecken,

es ist der Hammer. Die Ausstrahlung der ZDF-Fernsehsitzung TYPISCH KÖLSCH am Karnevalssamstag erreichte laut Primetime-Check auf www.quotenmeter.de einen Marktanteil von 16,1 Prozent, was umgerechnet 5,19 Millionen Zuschauern entspricht. Wenn man bedenkt, dass zur gleichen Zeit auf ARD das Olympische Skispringen zu sehen war, gewinnt diese Zahl nochmals an Bedeutung, denn Olympische Spiele sind stets ein Publikumsmagnet.

Als TYPISCH KÖLSCH ausgestrahlt wird, stehe ich im Rahmen der traditionellen Prunksitzung der Fidele Kölner KG e.V. in der Hofburg des Kölner Dreigestirns auf der Bühne. Seltsam zu wissen, dass ich zur gleichen Zeit über die Fernsehschirme flimmere und so viele Menschen zuschauen. Doch das Publikum im Saal lässt mir gar keine Zeit, länger darüber nachzudenken…hier möchte man nämlich jetzt und gleich „Zuuugaaabe, Zuuugaaabe“. Da lasse ich mich nicht zweimal bitten, sondern gebe Gas und singe zum Abschluss auch noch mein Sessionslied…der Saal steht. Im Foyer kommen einige Sitzungsbesucher zu mir, möchten ein Foto mit mir machen oder ein Autogramm haben. Daran muss ich mich noch gewöhnen. Sehr gerne nehme ich mir aber für alle Autogrammjäger die Zeit, um mein Bild mit einer persönlichen Widmung zu versehen und einen netten Gruß drauf zu schreiben. Wenige Minuten später stecke ich schon wieder in meiner warmen Jacke, Mütze und Kapuze auf dem Kopf und marschiere mit Jörn (meinem besten Freund und Fahrer) Richtung Parkhaus. Auf dem Weg dorthin rufe ich rasch zu Hause an, wo meine Andrea sofort das Telefon ans Fernsehgerät hält und sagt: „Du bist immer noch drauf, hör mal…“. Tatsächlich, die Textpassage kenne ich . Meine Güte, ich bin tatsächlich im Fernsehen…oh mein Gott, mich packt ein mulmiges Gefühl. Bloß gut, dass es für Überlegungen dieser Art auch jetzt keine Zeit gibt, denn wir müssen (dürfen) zum nächsten Auftritt nach Bonn-Poppelsdorf. Als wir am Dom vorbeifahren treffen auf meinem Handy Kurznachrichten im Sekundentakt ein. Freunde, Verwandte und Kollegen gratulieren mir zum tollen Auftritt. Sie alle saßen vor dem Fernseher und haben darauf gewartet, mich dort zu sehen. So schlecht scheint es also nicht gewesen zu sein. Bei meinen Eltern bricht zur gleichen Zeit das Telefonnetz zusammen, weil sich Verwandte und Freunde aus ganz Deutschland melden. Ob aus Wolfsburg, Potsdam oder Mudenbach im schönen Westerwald…alle haben sie TYPISCH KÖLSCH gesehen. Vielen Dank für diese Einschaltquote. Vermutlich hat meine Tante das gesamte Dorf verdonnert, ja nix anderes zu gucken 

In schmucken Bonner Stadtteil Poppelsdorf hat sich das halbe Aktivenkollegium der Vereinigung Bonner Karnevalisten versammelt. Bereits vor mir im Programm war der Altmeister der Reimrede „Willi Armbröster“ sowie „Ne Schwaad-Lappe“ (Hermann Rheindorf). Als wir das Foyer betreten, bereiten sich gerade die „Kribbelköpp“ auf ihren Auftritt vor, wenig später erscheinen auch noch „Tulpenheini“ (Roland Paqout) und Bauchredner „Gérard“. Die Kribbelköpp sind für mich, DIE Band dieser Session, die Texte ihrer Lieder kenne ich auswendig, ich stelle mich bei ihrer Darbietung hinten in den Saal und singe lauthals mit. Danach bin ich an der Reihe… Fernsehen hin oder her…was jetzt zählt ist, DIESEN Saal zu gewinnen…was mir wenig später auch tatsächlich gelingt. Sitzungspräsident Willi Baukhage (was macht der eigentlich außer Karneval???) kündigt mich richtig toll an, so dass das Publikum schon gespannt op „Dä Tuppes vum Land“ wartet. Ein schöner alter Saal, nette Menschen und eine aufmerksame Band…manchmal stimmt einfach alles. Als wir nachher wieder draußen sind, staunen wir einmal mehr in dieser Session über eine geschlossene Schneedecke und spiegelglatte Straßen. Wie soll das bloß bei den Umzügen werden?! Wer übrigens noch keine Idee für Wurfmaterial hat…Streusalz stünde dieser Tage hoch im Kurs und würde, entgegen so mancher alter Kamelle, sicherlich nicht im Bordstein liegen bleiben. Das wäre es doch: Streusalz statt Kamelle…Schneeräumer Alaaf!

Heute früh habe dann endlich auch ich meinen Auftritt bei TYPISCH KÖLSCH gesehen und zwar in der Wiederholung im ZDF. Ich muss sagen, dass ich mich noch nie so über eine Wiederholung gefreut habe. Das ZDF hat das wirklich super gemacht: die Reaktionen der Zuschauer an den passenden Stellen eingefangen, die Stimmung im Saal und sogar die Zugabe inklusive der stehenden Ovationen am Schluss. Ich bin gerührt…das kann man mit Worten nicht beschreiben.

Natürlich ist mir mal wieder das eine oder andere aufgefallen. Die Aufzeichnung der Sendung fand ja bereits am 14.01.2010 statt und inzwischen habe ich meine Rede an manchen Stellen schon wieder verändert und umgestellt oder bringe noch was dazwischen. Auch eine Reimrede verändert sich permanent und hört sich in diesen Tagen völlig anders an, als beispielsweise noch im November. Aber sei es drum…diesen Auftritt werde ich nie vergessen.

Lieber Joachim Wüst, liebes Festkomitee, liebe Ehrengarde, liebes ZDF

HERZLICHEN DANK für diese Chance!


Ach ja…besonders gefreut habe ich mich über die Glückwünsche zweier Rednerkollegen, die ich „gute Freunde“ nennen darf. Der eine ist Alfred Wings (Der Lange – und so wie ich Reimredner, aus dem Eschweiler Raum) und der andere ist Michael Backes (Schmitz-Backes). Beider waren ehrlich begeistert und haben sich gemeinsam mit mir gefreut. Einen Herrn Backes zufrieden zu stellen ist als Redner nicht immer ganz so leicht ;-) von daher empfinde ich das als Ritterschlag. Mit Alfred stehe ich permanent in Kontakt und freue mich schon heute auf unser Abendessen nach Aschermittwoch.

Aber jetzt wünsche ich Euch allen einen wunderbaren Straßenkarneval und lasst Euch von dem weißen Konfetti da draußen nicht die Stimmung verhageln.

Kölle Alaaf und einen schönen Rosenmontag!

Euer (total glücklicher) Tuppes

P.S. Vielleicht lasse ich in der kommenden Session meine Rede von meinem lieben Webmaster Volker schreiben. Er scheint dazu ein gewisses Talent zu haben...schaut doch mal in mein Gästebuch :-)

Auch ich freue mich darauf, mit Dir bald wieder einen zu "schlürfen".