Samstag, 26. Januar 2013

Rheinbreitbach ist der Wahnsinn...


Guten Morgen Ihr Jecken im Land,


die Nacht war kurz, dafür der Abend lang…und so wird es heute weitergehen. Wenn ich an dem schrecklichen Wort Aschermittwoch etwas Positives finden kann, dann die Tatsache, dass man nach den tollen Tagen endlich mal Gelegenheit dazu bekommt, die vielen vielen Eindrücke und Emotionen zu verarbeiten. Im Augenblick habe ich das Gefühl, mit einem riesigen Trichter auf dem Kopf durch die Gegend zu laufen, durch den gar nicht alles reinpasst, was ich derzeit bei meinen Auftritten erlebe.

Vorgestern z.B. war es superschön bei der Firmensitzung der Unternehmensgruppe „Ebertz & Partner“ in der Hofburg des Kölner Dreigestirns. Die Sitzung wurde von Frank Remagen geleitet und es ist ein Jammer, dass ausgerechnet dieser Präsident zum Ende der Session aufhört. Solche Präsidenten gibt es leider nicht besonders oft und ich bin der Meinung, man sollte versuchen ihn zu klonen. Nur zehn Minuten (!!!) später stand ich schon wieder im Sartory bei der „Bürgergarde blau-gold Köln von 1904 e.V.“ auf der Bühne. Der Sartory ist übrigens der Saal, in dem ich in dieser Session die meisten Auftritte habe und auch Präsident Markus Wallpott verstand es vorzüglich, die Jecken im Saal auf den Tuppes einzustimmen. Die Bürgergarde liegt darüber hinaus mit ihrem diesjährigen Orden auf meiner persönlichen Ordensammler-Hit-Liste gaaanz weit vorne. Habe selten so einen schönen Orden gesehen. Herzlichen Dank dafür.

Tja…und dann kam der gestrige Freitag. Was ich da erleben durfte, stellt alles in den Schatten. So war ich z.B. im benachbarten Lohmar erneut zu Gast, bei der „Lohmarer Hauptschulsitzung“ unter der bewährten Leitung von Erich Russkowski. Erich ist ein Vollblutkarnevalist und setzt sich für etwas ein, was meines Erachtens ansonsten viel zu kurz kommt: dem Fortbestand des Schulkarnevals. Da sitzen alt und jung herrlich kostümiert beisammen und feiern ein tolles Fest. Aber damit nicht genug. Es treten „echte“ Nachwuchskräfte aus den eigenen Reihen auf. Kinder und Jugendliche stonn in dr Bütt und werden durch ein absolut nachahmungswürdiges Projekt an den Fastelovend herangeführt. Das ist nicht nur sehr lobenswert, sondern meiner Meinung nach auch der einzige und richtige Weg, Kindern und Jugendlichen, etwas von unserem Brauchtum zu vermitteln. Nörgler, die sich darüber beklagen, dass die Pänz mit Karneval lediglich die Vernichtung von Spirituosen verbinden, gibt es genug. Aber wenn eben diese Pänz gar nicht wissen, wie Karneval auch sein kann, dann hat unsere Gesellschaft etwas falsch gemacht. Von daher mein herzlicher Appell: bindet die Kinder und Jugendlichen ein und fördert den Schulkarneval. Wenn aus dem Schulkarneval heraus Nachwuchskräfte für die Bühne erwachsen, dann muss man das Land auch nicht nach alt gedienten Comedians abgrasen. Es versteht sich von selbst, dass ich für meinen Auftritt meine Gage gespendet habe.

Und dann kam RHEINBREITBACH. Ich werde versuchen in den nächsten Tagen ein Video hier einzustellen, denn das was ich dort geboten bekam, kam man kaum beschreiben, man muss es gesehen haben. In Rheinbreitbach bei der „KG Me haalen et uss“ gibt es tatsächlich einen „TUPPES-FANCLUB“, der sich immer wieder etwas Besonderes einfallen lässt. Unvergessen die Aktion von vor zwei Jahren, als der ganze Saal bunte Fähnchen mit meinem Konterfei schwenkte. Und auch diesmal gab es ein absolutes Gänsehautgefühl, welches mir feuchte Augen bereitete. Unter akribischer Vorbereitung von Gerda und Martin Wensing bereitete man mir einen Empfang, von dem manch Bundespräsident nur träumen kann. Die Rheinbreitbacher hatten eines der schönsten Bläck-Fööss-Lieder, nämlich „Du bess die Stadt, op die mer all he stonn“ umgedichtet auf den Tuppes vum Land.

Im Saal lagen Textzettel aus und alle sangen kräftig mit. Ich glaube, Ein- und Ausmarsch haben länger gedauert als mein Auftritt und es war unglaublich schön. Ich bin immer noch sprachlos und ich kann nur eines sagen:

LIEBEN HERZLICHEN DANK IHR JECKEN RHEINBREITBACHER. MEINE FREUNDSCHAFT ZU EUCH WIRD NIE ENDEN UND ICH FREUE MICH RIESIG DAS GESTERN ERLEBT HABEN ZU DÜRFEN. IHR SEID DER ABSOLUTE HAMMER!!!
DANKE RHEINBREITBACH
Die KG in Rheinbreitbach ist übrigens eine der allerersten Gesellschaften gewesen, die mich gebucht haben. Das ist inzwischen schon etliche Jahre her, aber (bei aller Bescheidenheit) sie hatten den richtigen Riecher. Die Rheinbreitbacher haben bereits an mich geglaubt, als man in Köln noch nicht einmal ahnte, dass es mich überhaupt gab. Vielen Dank für Eure Treue. Ach ja…vom Vorstand bis hin zum Bürgermeister, dürfte in Rheinbreitbach seit gestern Abend so ziemlich jeder einen Button vom Tuppes haben.

Von Rheinbreitbach aus ging es dann zurück nach Engelskirchen zu „KIRCHE JECK 2013“. Einer Veranstaltung zu der ich vor nun sieben Jahren den Impuls gab und die sich inzwischen zu einem festen Bestandteil des Engelskirchener Karnevals gemausert hat. Unter dem Motto „Fastelovend wie im Wohnzimmer“ wurde im Pfarrsaal der Evangelischen Kirchengemeinde ab 19:11 Uhr gefeiert, getanzt, geschunkelt und gelacht. Es gab ein tolles Programm zu sehen unter anderem mit meinem lieben Rednerkollegen Ralf Knoblich als „Dä Knubbelisch vum Klingelpötz“, dem Engelskirchener Dreigestirn und dem Tanzkorps Rot-Weiss, der Schlossgarde, dem Duo „Wolfgang & Wolfgang“, der Musikgruppe „SixPack“ und dem Tuppes vum Land. „KIRCHE JECK“ war auch in diesem Jahr erneut ein stimmungsvoller Erfolg. Wenn man um 23 Uhr als Redner noch einen Saal komplett abräumt, dann hat das auch ganz viel mit dem begeisterungsfähigen Publikum zu tun. Schade, dass ich nicht das gesamte Programm erleben durfte, aber so ist das nun mal, wenn man im Fastelovend selbst auf der Bühne steht. Aber es war unglaublich schön, so viele Freunde und Bekannte zu treffen, die meinen Weg auf die großen Kölner Bühnen mitverfolgt haben und mich bei „KIRCHE JECK“ herzlich gefeiert haben. Auch Mama und Papa waren stolz :-)

Und jetzt ab in die Klamotten und Attacke…der heutige Samstag stellt hohe Anforderungen an Stimme, Kondition, Logistik und Straßenverhältnisse.

Kölle Alaaf

Euer Tuppes