Sonntag, 29. Januar 2012

Ein Samstag auf der Überholspur und mein Lapsus mit dem FC...

Hallo leev Jecke,

ein ganz besonderer Dank geht heute an meinen Freund und Stammfahrer Jörn, dem ich es zu verdanken habe, dass ich gestern alle Auftritte pünktlich absolvieren konnte. Zwischenzeitlich sah das nämlich gar nicht danach aus.

Bereits bei der ersten Veranstaltung hatten wir unverschuldet satte 12 Minuten Rückstand zum Zeitplan, da sich vor mir eine ganz tolle Kindertanzgruppe in die Herzen der Zuschauer getanzt hatte und natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne gehen sollte. Es mag Künstler geben, die dann mit sofortiger Abreise drohen...Dä Tuppes vum Land gehört NICHT dazu. Denn gerade für die Pänz sind die oftmals wenigen Auftritte ein besonderes Highlight und die Zukunft des Karnevals gehört dem Nachwuchs. Also...abwarten und hoffen, dass man gleich dran ist.

Um den zeitlichen Rückstand wieder einzuholen bedarf es eines guten Fahrers und einer inneren Uhr, die einem sagt, wie man seine Rede zu variieren hat, damit es am Ende passt. Zwischendurch wird das Auto zur Kommunikationszentrale, da man bereits mit den Literaten der nachfolgenden Sitzungen telefoniert und sich erkundigt, wie es dort ist. Und so fügte sich alles zum Besten, als Jörn ca. 6-7 Minuten rausgeholt hatte und mir der Literat Harald Schmidt von der KG Närrische Sander e.V. in Bergisch Gladbach mitteilte, dass auch die Funky Marys knapp fünf Minuten "drüber" sind. Da der Bus der "Steinebrücker Schiffermädchen" nicht direkt bis vor die Halle fahren konnte und seine kostbare Fracht vorher entlud, war auch für uns der direkte Zugang versperrt. Das bedeutete für mich: Klamotten geschnappt und einen flotten Spurt bergauf, per Slalom um den Pulk herum und ab ins Foyer. Jacke an, Hut auf...wo ist ming Pappnas...aha linke Tasche, Handschuhe an und ab zum Literaten: Melde mich zum Dienst...pünktlicher geht es nicht. Die Funkys kommen gerade von der Bühne.

Man braucht schon eine ordentliche Kondition in diesen Tagen, denn es geht hektisch zur Sache. Dennoch ist es besonders wichtig, dass man auf der Bühne nicht abgehetzt wirkt, sondern sein Programm professionell verkauft. Weniger professionell war dann allerdings mein Lapsus mit dem FC...

Zwischen Auftritten und Telefonaten, hörten wir mit halbem Ohr im Autoradio die Bundesligaübertragung. Es stand sagenhafter Weise 1:0 beim Spiel FC Köln - Schalke. Ich kann nicht sagen, wie das passiert ist, aber irgendwie war ich der Meinung gehört zu haben, das Spiel sei beendet und der FC habe gewonnen. Wahrscheinlich war mein innigster Wunsch der Vater des Gedankens...jedenfalls habe ich dann (peinlich, peinlich) bei den Närrischen Sandern vollmundig verkündet, der FC habe soeben gewonnen....JUBEL, TUSCH, BEGEISTERUNG.

Das Spiel war aber leider noch nicht zu Ende und mein FC bekam noch satte vier Gegentore eingeschenkt. Dummerweise ist Jörn nicht nur ein glänzender Autofahrer, sondern auch noch Gladbach-Fan. Was ich mir den Rest des abends über anhören musste, kann man sich leicht vorstellen: "Ihr Redner macht aber auch wirklich alles für ne gute Pointe"..."bringste den jetzt immer"..."der ist klasse...bau den als Zugabe ein" und so weiter und sofort. Manchmal hat man es nicht leicht.

Da ist es schön, wenn man von anderen aktiven Karnevalisten zwischendurch die eine oder andere SMS bekommt. So z.B. von Schmitz-Backes, der auf einer Sitzung im Aachener Raum gerade Prinz Alfred III. getroffen hat oder von Jürgen Dumke (Fidele Kölsche), die ebenfalls einen harten Marathontag haben und noch einige Säle bespielen müssen. Geteiltes "Leid" ist halbes Leid.

Es ist schon sehr spät am Abend, als ich mein erstes und einziges Kölsch an diesem Tag trinke. Alles hat bestens geklappt, die Hektik war heute riesengroß, aber das ist halt das echte Sessionsfeeling. Dafür schmeckt das Kölsch jetzt umso besser...hab es mir verdient.

Besonders gefreut habe ich mich übrigens darüber, dass ich bei der KG Närrische Buben Sinzig von 1967 e.V. zusammen auf dem Plakat stand mit einer Legende des Rheinischen Karnevals: Trötemann - Karl-Heinz Jansen. Den "Trötemann" habe ich als Kind bewundert und geliebt...es ist eine Ehre für mich, gemeinsam mit ihm auf dem Plakat zu sein. Vielen Dank an die Sinziger...für das granatenmäßig tolle Publikum und...das schöne Plakat. Es bekommt einen Ehrenplatz.

Gleich geht es weiter...

Bis bald...Euer Tuppes